Werke für Violine und Streichorchester
von Nicoló Paganini und Camillo Sivori,
Ingolf Turban – Solo-Violine und Leitung
telos music records / TLS 115
Viva Sivori!
Norbert Hornig,
Kein Geiger hat sich in letzter Zeit so leidenschaftlich und kompetent für das Werke Niccolò Paganinis eingesetzt wie Ingolf Turban. Dass der von Entdeckergeist Getriebene bald auch bei Paganinis einzigem Schüler, Camillo Sivori (1815-1894), Halt machen würde, war zu erwarten. Mit den „Virtuosi di Paganini“, einem Streichorchester mit vielen seiner Meisterschüler, präsentiert Turban hier ausgewählte Werke Sivoris (alles Ersteinspielungen) im Wechsel mit bekannten Bravourstücken von Paganini. Eine spannende Gratwanderung zwischen geigerischem Belcanto und explodierender Virtuosität. Für Liebhaber zirzensischer Violinmusik mit Lust auf Neues.
FonoForum 12/2005
IL Maestro e lo Scolaro
Münchner Merkur
Ingolf Turban und „I Virtuosi di Paganini“
In inniger Hingabe für Paganini
….Programm mit allem: Es folgte der von Paganini kreierte effektvolle Kunstgriff der um eine Terz hochgestimmten G-Saite – mit der Sonate in Variationen über die „Moses-Predigt“ in es-moll Das schwelgende, verspielte Thema mündete in ungeahnte Höhen, steigerte sich in aberwitzigem Tempo. Geigen-Genie Turban ließ den Bogen tanzen, bevor ihm das Publikum endgültig zu Füßen lag.
Man wünschte sich, dass dieser betörende Fluss nie ende; Mit ergreifender Expressivität brachte der Virtuose die schlichte Schönheit der Sivori-Romanze „La Preghiera“ zum Leuchten, vor den augenzwinkernd, mit Höllentempo dargebrachten Variationen der Paganini-„Palpiti“….
….Stehende Ovationen, Getrampel. Nichts für Puristen, ein Konzert für Romantiker.
Purer Hörgenuss: zur aktuellen CD von Ingolf Turban
Ines Stricker, Neue Musikzeitung, 02 / 2006
Es hätte für den Geiger Ingolf Turban auch einfach die nächste CD sein können, denn er hat mittlerweile bald 30veröffentlicht. Stets hat Turban dabei Interesse gezeigt für Neues, Unentdecktes. Und mit seiner neuesten Einspielung von Werken Niccolö Paganinis und dessen (einzigem) Schüler Camillo Sivori betritt Turban zwar überwiegend vertrautes Gelände, doch die Piécen des Geigenvirtuosen Savori liegen auf dieser CD in Ersteinspielung vor.
Zu den Stücken gehören die seinerzeit sehr beliebten Opernparaphrasen, etwa auf Rossinis „Tancredi“ oder „Mose in Egitto“. Dazwischen eingestreut sind mit lyrischem Schmelz die „romanze senza parole“ von Camillo Sivori. Sehr bekannt klingt auch Paganinis am Schluss positionierter „Carnevale di Venezia“, denn das darin variierte Volkslied „O mamma mamma cara“ klingt haargenau wie „Mein Hut, der hat drei Ecken“.
Es ist nicht Ingolf Turbans erste CD mit Werken von Paganini, aber für diese Einspielung hat er eigens die Werke des Meisters für Violine und Streichorchester arrangiert. Die „Virtuosi di Paganini“ setzen sich vorwiegend aus seinen ehemaligen Stuttgarter Studenten zusammen. Die junge Truppe unterstreicht transparent und niemals aufdringlich Turbans brillantes, aber an keiner Stelle bloß virtuosenhaft auftrumpfendes Spiel. Turban überwindet mühelos technische Hürden wie Doppelgriffe und Flageoletts mit voller und gleichzeitig fein ausbalancierter Klanggebung.
Die CD empfiehlt sich schon durch den hohen interpretatorischen Anspruch und das stellenweise unbekannte Repertoire. Sie bietet darüber hinaus puren Hörgenuss.
Camillo Sivori? Nie gehört! Dabei steht der Schüler des
sru, SüdWest Presse, 23.11.05
Teufel sgeigers Niccolò Paganini fast in nichts seinem berühmten Lehrer nach, wie Ingolf Turban und sein neugegründetes junges Streichorchester I Virtuosi di Paganini auf ihrer hinreißenden CD 11 Maestro e lo Scolaro beweisen (telos 115).
Romantisches Schwärmen, poetische Versonnenheit, brillanter Witz und atemberaubende Virtuosität: Ingolf Turban adelt die reizvollen Werke der beiden komponierenden Meister- Geiger des 19, Jahrhunderts auf betörend elegante, beseelte und klang-verführerische Weise. Und die zwölf Streicher unterstützen ihn ebenso animiert-musikantisch wie präzise; ein pures Vergnügen, eine spannende Reise in die Zeit des genialen Supervirtuosen und der schönste Beweis, was für eine glühende und frische Musik Paganini und sein Schüler Sivori zu schreiben vermochten.